Alle Reliefs sind Meisterwerke der Spätrenaissance. Sie zeichnen sich durch die Sicherheit und Originalität der Komposition ebenso aus wie durch handwerkliches Können und Ideenreichtum bei der Formfindung. Auf den Alabasterflächen ist mit großem Geschick eine Raumillusion erzeugt worden, die den Blick in die Tiefe und auf die Zentren des Geschehens lenkt.
Sehenswert ist die unterschiedliche Behandlung des Motives „Wasser”, das etwa bei der Sintflut in mächtigem, aufbrausendem Strom Menschen und Tiere vernichtet oder bei der Taufe im Jordan neues Leben in vielfacher Hinsicht entstehen lässt. Die segensreiche Frische und die zerstörerische Kraft des fliessenden und sich ausbreitenden Wassers werden hier gleichgesetzt mit geistigen Fluten und Gedankenströmen und der Mächtigkeit des christlichen Glaubens.
Seit 1999 lädt der Bergpredigeraltar von Erich Klahn, der von 1945 bis zu seinem Tode 1978 in Celle gewirkt hat, zur Meditation ein. Die Farbgebung und der Gestus der Gestalten sowie die Zuordnung der Bilder des Triptychons sind Darstellung und Auslegung des biblischen Geschehens zugleich.